Einmal längs durch Afrika |
Reiseberichte |
Nun fuhren wir doch in das Land, wo wir eigentlich gar nicht hinwollten. Wir haben von schlechter Sprit- und Lebensmittelversorgung, z.T. korrupter Polizei etc. gehoert. Dennoch wollten wir dem Land eine Chance geben, und gleich zu Beginn: es war leider keine so gute Idee. Wir blieben nur eine Woche, da wir doch sehr schnell von der vorherrschenden Situation genervt waren. Der Aerger ging schon an der Grenze los: die Visa bekamen wir problemlos, Kosten US$ 30,00 pro Person sowie auch das Carnet schnell abgestempelt wurde. Auf die Frage, ob wir nun noch etwas anderes tun muessen, kam nur die Antwort: nein, ihr koennt fahren. Wir haben alle Sachen angezogen, sind zur Schranke gerollt, und da fragte man uns nach der Versicherung fuer das Motorrad und der bezahlten Spritsteuer sowie Strassengebuehr?! Hatten wir natuerlich nicht, da wir es nicht wussten. Somit fuhren wir wieder zurueck zum Schalter, und bezahlten die Spritsteuer (US$ 6.00) sowie die Strassengebuehr (US$10,00). Dann durften wir die Schranke passieren, um auf der anderen Seite die Versicherung abzuschliessen. Hier wollte man uns abzocken, denn wir sollten US$ 45,00 bezahlen! Das war dann doch zuviel. Ich (Rita) wollte gleich wieder ausreisen, leider bekamen wir die Visagebuehr nicht erstattet. Wir handelten dann mit dem Versicherungstyp, und zahlten letztendlich US$ 30.00. Das machte uns schon etwas sauer. Dann fuhren wir Richtung Mana Pools Nationalpark, wo wir auf Beate und Ruediger treffen sollten. Auf den ersten Kilometern sahen wir mal wieder viel verbrannte Erde, aber auch ein paar Elefantengruppen am Strassenrand. Im letzten Ort vor dem Nationalpark wollten wir noch etwas einkaufen, es gab auch einen Kiosk, der war aber bis auf ein paar alte Kekse leer. So standen wir ohne Verpflegung da. Wir hatten noch ein bisschen Chutney, Marmelade, Reis und 4 Tuetensuppen - das wars. Schoener Mist. Wir hofften auf Beate und Ruediger. Dann ging es die letzten Kilometer bis zum Eingang des Nationalparks, direkt an der Teerstrasse gelegen. Wir hatten gedacht, dass wir noch mindestens 30km weiter fahren koennen, aber hier war leider fuer das Motorrad schon Schluss. Der Waechter am Tor wusste jedoch ueber uns Bescheid, und begann gleich, den Camping im Nationlpark anzufunken. D.h. er probierte es, hatte jedoch keinen Empfang. Nun ging die Warterei los (Ankunft am Park war um 14h00), denn Beate und Ruediger warteten ja auf ein Zeichen, dass wir am Eingangstor sind, um uns dann abzuholen. Nun, es war nicht unser Tag: der Funk funktionierte nicht, wir gaben Nachrichten an alle, die das Tor passierten, und warteten und warteten... Bis dann um 19h00 endlich Erwin zu hoeren war, das Auto von Beate und Ruediger! Erleichterung! Die Beiden hatten um 17h00 von uns erfahren, und sich gleich auf den Weg gemacht. Leider sind es vom Camping bis zum Tor 70km schlechte Piste, und das dauert natuerlich. Dazu haben sie sich auch noch einen Platten eingefahren. Aber nun hatten wir uns ja getroffen, wir liessen die Kuh am Parkeingang, gut versteckt, zurueck und kletterten ins Auto. Wir fuhren fast 2 Stunden wieder bis zum Camping zurueck, assen noch etwas, schwatzen und gingen dann bald ins Bett. Leider mussten wir erfahren, dass auch Beate und Ruediger nicht mehr viel zu Essen hatten, denn sie hatten das gleiche Kioskerlebnis wie wir. Na, die 2,5 geplanten Tage werden wir schon ueberleben.
Den zweiten Tag starteten wir frueh (06h00) mit einem Game-Drive, sahen aber fast keine Tiere. Tagsueber gammelten wir auf dem Camping, versuchten der Hitze zu trotzen und wuschen etwas Waesche. Diese trocknete in der heissen Luft total schnell. Am Nachmittag unternahmen wir noch eine
Fahrt durch den Park, sahen viele Elefanten und schauten uns einen schoenen Sonnenuntergang an. Am dritten und letzten Tag starteten wir noch einen letzten Versuch, in der Frueh evtl. Loewen zu sehen, aber wieder zeigte sich bis auf ein paar Bueffel und Impalas kein weiteres Tier. An diesem
Tag verliessen wir auch den Park, und fuhren zum Eingangstor zurueck. Da Beate und Ruediger noch Verkaufsgespraeche bzgl. ihres Autos mit einem Zimbabwer fuehrten, kamen wir erst sehr spaet los, so dass wir erst um 17h00 am Eingangstor waren. Hier nahmen wir unsere Kuh in Empfang, und fuhren
ein paar Kilometer. Dann schlugen wir uns in die Buesche und campten wild. Auch diese Nacht schliefen wir nochmal im Auto. In der Nacht fing dieses auf einmal an zu schaukeln, und wir spuerten leichte Vibrationen - evtl. ein kleines Erdbeben?! Wir wissen es nicht.
Wir trafen noch einen Suedafrikaner auf einer BMW (1150GS), der in 4 Monaten von Suedafrika bis Aethiopien und wieder zurueck gefahren ist. Der erste BMW-Fahrer, den wir endlich trafen. ;-)
Schade, dass wir das Land so fluchtartig verlassen haben, aber die Situation laedt wirklich nicht zum reisen ein.
Das Fruehstueck am Samstag liess auch nichts zu wuenschen uebrig (ausser gutem deutschen Grau- oder Schwarzbrot). Wir schlugen unsere Maegen voll, packten und rollten los. Leider war das komische Geraeusch immer noch da, und wir beschlossen, zu einem Mopedhaendler zu fahren. BMW gab es nicht, somit musste es Honda auch tun. Da Samstag war, waren leider
keine Mechaniker da, sondern nur ein Verkaeufer. Dieser schaute und hoerte sich das Ganze an, und meinte, es sei nicht der Reifen. sondern irgendetwas im Getriebe oder Endantrieb. Na wunderbar! Er meinte, es sei bei wohl besser bis Montag zu warten und einen Mechaniker zu fragen. Da konnten wir nur zustimmen. Somit suchten wir uns wieder eine neue Bleibe, und waren
recht schnell fuendig: eine Apartmentanlage, wo man kleine Wohnungen mieten konnte. So richtig mit Schlaf- und Wohnraum, Kueche, Bad und kleinem Garten. Gerade das Richtige fuer uns! Wir gingen dann noch schnell gute Sachen einkaufen, denn nun konnten wir ja mal wieder richtig kochen. Und Kaese und Bier in einen Kuehlschrank stellen, und und und... Wenn die Sorge um die Kuh
nicht gewesen waere, haette es eine richtig gute Zeit sein koennen. Aber auch so haben wir es genossen. Auch am Sonntag passierte nicht viel, ausser lange schlafen, faulenzen, Waesche waschen und essen. Genau wie daheim!
Am Montag wurde es dann interessant, wir sollten um 07h30 bei Honda sein. Auf dem Weg dahin war das Geraeusch natuerlich nicht mehr da. So ein Mist. Puenktlich wie immer standen wir dann bei Honda auf der Matte, und der Laden machte gerade erst auf. ;-) Wir wurden dennoch recht schnell zum Werkstattmeister gefuehrt. Diese schaute sich das Endantriebs- sowie das Getriebeoel an,
und sagte alles sei ok. Zu Hoeren war auch nichts mehr. Hm, einerseits gefiel uns das nicht wirklich, andererseits waren wir froh, dass nichts gefunden wurde. Wir bestellten aber einen neuen Hinterreifen, der am naechsten Morgen abzuholen war. Den Rest des Tages verbrachten wir noch in "unserer" Wohnung, kochten noch einmal lecker und tanken einen guten Wein.
Dienstag - Chri fuhr zum Laden, und holte den neuen Reifen ab. Auch heute war vom Geraeusch nichts zu hoeren. Der Reifen wurde gleich montiert, und mit neuem Profil konnten wir nun unsere Reise fortsetzen. Wir fuhren bei starkem Wind in Richtung Krueger Nationalpark bzw. Blyde River Canyon. Der Wind wehte so stark, dass er uns einmal fast umgeworfen haette. Da haben wir uns ganz schoen erschrocken.
Die Landschaft war recht schoen, viele Kurven und gruene Baeume. Keine verbrannte Erde mehr - das tat gut. Den Krueger Nationalpark wollten wir uebrigens nicht besuchen, da ziemlich viele Teerstrassen und alles mega organisiert. Da wuerde kein richtiges Safari Feeling aufkommen. Ausserdem war uns gerade nicht danach, ein Auto zu mieten. Da der Wind viele dunkle Wolken mitbrachte, fuhren wir nur bis
Hoedespruit - auch so ein verschlafenes Nest. Wir nahmen uns ein Zimmer in einem Guesthouse - gute Entscheidung, denn es fing dann ziemlich an zu regnen. Auch die Nacht hoerte es nicht wirklich auf, und wir konnten gut in unseren Betten schlafen. Richtige Betten sind manchmal sehr wichtig fuer uns, denn nach 4 Monaten im Zelt und auf inzwischen luftverlierenden Isomatten tut einem schon oefters mal das Kreuz weh.
Am naechsten Tag ging die Tour dann weiter, immer durch schoene, huegelige Landschaften. Sogar Nadelwaelder wurden passiert, fast wie daheim. Die Luft war einfach Klasse, es machte Spass bei offenem Visir zu fahren. Und mitten im Nadelwald dann ein Schild: Achtung Flusspferde! Lustig! Wir duesten dann via Nelspruit bis Malelane - hier suchten wir einen Camping, fanden aber keinen. Somit musste es wieder ein
B&B sein, ein Zimmer mit Fruehstuck. Ich (Rita) koennte das ja noch oefter haben, aber leider sprengt das komplett unser Budget. Denn diese Zimmer kosten nicht mehr wie noch vor 4 Jahren um die 100-150 Rand (1 Rand = 10 Euro), sondern ab 380 Rand aufwaerts. Schade, schade... :-)
Die Einreise ging ruckzuck, keine grossartigen Formalitaeten mussten erledigt werden. Am heutigen Tage fuhren wir bis Ezulwini, und konnten auf dem Gelaende eine Lodge unser Zelt aufschlagen. Am nachsten Tag fuhren wir dann Richtung Sueden, und waren bald wieder in Suedafrika.
Auch die Ausreise verlief so schnell wie die Einreise. Der kleine Abstecher war ok, um sich ein Bild zu machen. Man kann Swasiland aber auch getrost weglassen.
Am Montag fuhren wir dann die letzten Kilometer bis zur Grenze. Auf dem Weg dorthin sind wir den 30-tausendsten Kilometer unserer Tour gefahren. Wahnsinn! Wer jetzt denkt, die muessen doch schon Hornhaut an den Popos haben, liegt leider sehr falsch! Denn mit jedem Mehrkilometer wird es eigentlich schlimmer. Inzwischen fangen die Hintern, Knie und Ruecken schon nach 50-100km Fahrt an zu schmerzen. Aber damit muessen wir nun wohl leben.
Diese Tage in Suedafrikas Nord-Osten waren eine Erholung fuer uns. Es ist z.T. wie bei uns, aber dann doch wieder anders. Auf jeden Fall ist alles einfacher zu bewaeltigen - und genau das hatten wir vor allem nach Simbabwe gebraucht. Nun geht es uns wieder richtig gut, und die letzten Laender koennen mit neuem Schwung in Angriff genommen werden.
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